Kinder und Jugendliche

ADS / ADHS

Das Aufmerksamkeitsdefizit- Syndrom mit oder ohne Hyperaktivität ist in der letzten Zeit sehr in das Zentrum des Interesses der Öffentlichkeit geraten. Die Zahl der betroffenen Kinder aber auch Erwachsenen scheint sich sprunghaft zu vermehren, was dieser Störung bisweilen den Vorwurf der Modeerkrankung einbrachte. Tatsächlich ist sie aber nichts Neues. Schon im legendären "Struwwelpeter" werden zwei der drei Grundformen beschrieben: Hans Guck in die Luft und der Zappel- Phillip. Heute wird noch der Mischtypus dazu gezählt.Die Ursachen von ADS/ ADHS sind noch nicht vollständig geklärt. Die meisten Fachleute gehen heute von einem multifaktorellen Modell aus. Genetische Veranlagung (Häufung innerhalb einer Familie), biologische Bedingungen (Neurophysiologie) und soziale Umstände (Familie, Bezugspersonen, Krisen) sind in komplexer Weise beteiligt und gehen Wechselwirkungen ein. Es scheint so zu sein, dass das Neurotransmittersystem bei einem großen Teil der Betroffenen im Ungleichgewicht ist. Interventionsmöglichkeiten gibt es einige. Die betroffenen Eltern sollten aber in jedem Falle von einem Fachmann abklären lassen, ob es sich wirklich um ADS/ ADHS handelt. Zu oft werden Kinder, die in ihrem Verhalten von der Norm abweichen, als aufmerksamkeitsgestört und hyperaktiv eingestuft. Mittel der Wahl sind verhaltenstherapeutische Programme, die es dem Kind ermöglichen, besser mit seiner Besonderheit zurecht zu kommen. Diese sollten mit psychosozialen Maßnahmen im Umfeld des Kindes gekoppelt sein. In bestimmten Fällen ist eine medikamentöse Behandlung angezeigt, etwa wenn eine therapeutische Arbeit sonst nicht möglich ist. Begleitung durch einen Kinderpsychiater oder einen entsprechend qualifizierten Arzt ist unbedingt zu empfehlen. In unserer Einrichtung wird nach einem wissenschaftlich abgesicherten Programm der Professoren Lauth und Schlottke gearbeitet, das sich über einen Zeitraum von etwa 1 - 2 Jahren erstreckt. Dabei wird viel Wert auf eine Zusammenarbeit mit den Eltern, Pädagogen und wichtigen Bezugspersonen gelegt.

Störungen des Sozialverhaltens

Störungen des Sozialverhaltens gehören zu den häufigsten Problemen, mit denen sich Psychiater, Psychologen und Pädagogen konfrontiert sehen. Darunter ist eine Gruppe von Verhaltensweisen zu verstehen, die sich durch ihren dissozialen, aggressiven und aufsässigen Charakter auszeichnen. Die Probleme können auf den familiären bzw. schulischen Rahmen beschränkt bleiben oder aber situationsübergreifend bestehen. Alle Beteiligten stehen mitunter unter erheblichen Leidensdruck und begreifen oft nicht, warum „normale“ erzieherische Mittel versagen. Verhaltenstherapeutisch orientierte und mit Elternhaus und Schule verzahnte Maßnahmen habenjedoch gute Aussichten, bei den Betroffenen Ressourcen zu aktivieren, die Umwelt störungsspezifisch zu aktivieren und dem Kind/ Jugendlichen Wege aus der krisenhaften Situation aufzuzeigen.

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